Mein Koiteichbau-Blog
Bodenplatte
Bevor ich mit der Dokumentation meines Teichbaus weiter mache, möchte ich ein paar Gedanken zur Bodenplatte bzw. zum Fundament mit Euch teilen.
Beim Massiv-Teichbau stehen für die Gründung wahrscheinlich nur diese zwei Arten von Fundamenten zur Disposition – das Streifenfundament und das Plattenfundament (auch Sohlplatte genannt). In fast jedem Youtube-Video, das sich um das Thema Teich- oder Poolbau dreht, wird eines dieser beiden Fundamente präferiert. Das Punktfundament, welches für Carports und Terrassenüberdachungen, also für Konstruktionen auf Stützen oder Trägern, gut eignet ist, lasse ich in meiner Betrachtung außen vor, weil es für den Massiv-Teichbau keine Rolle spielt. Für mich persönlich war ziemlich schnell klar, was ich will und wie ich das Fundament resp. die Bodenplatte bauen möchte. Eine pauschale Antwort auf die Frage, welche Gründung besser zu welchem Teich paßt, gibt es wohl nicht. Und so muss sich jeder Teichbauer im Klaren sein, was er oder sie genau möchte, was bautechnisch sinnvoll und wie hoch das eigene Budget ist. Grundsätzlich gilt aber, dass die Art des Fundaments stark vom Gewicht des Teichkörpers und von der Tragfähigkeit des Bodens abhängt.
Schauen wir uns die beiden relevanten Fundamente also einfach mal im Detail an.
Streifenfundament
Oft werden Konstruktionen mit Mauern oder Wänden auf Streifenfundamenten errichtet. Beim normalen Gebäudebau verlaufen unter den tragenden Wänden die Streifenfundamente und nehmen deren Last auf. Innerhalb des Streifenfundaments wird anschließend eine (nichttragende) ca. 10 bis 15 cm dicke Bodenplatte aufgebaut, auf der sich die nichttragenden Innenwände eines Gebäudes befinden.
Um ein Streifenfundament zu errichten, muss ein entsprechend tiefer Graben ausgehoben werden. In diesen Graben, der in etwa doppelt so breit ist wie die auf ihm stehenden Wände, wird meist unbewehrter Beton gefüllt. Beim Teich- und Poolbau sitzen hier die Schalbeton- oder Styroporsteine, die mit einer Bewehrung versehen und später mit Beton vergossen werden. In einigen Fällen werden Streifenfundamente bei neuen Teichen auch ohne eine Bodenplatte verwendet. Dabei wird eine Folie, ein Fließ oder eine entsprechende Isolierung direkt auf dem verdichteten Boden innerhalb des Streifenfundaments verlegt.
Plattenfundament
Beim Plattenfundament wird die gesamte Bodenplatte als Gründungsplatte ausgeführt. Wenn der Untergrund unter dem Teich sandig oder wenig belastbar ist, empfiehlt es sich immer, eine vollflächige Fundamentplatte zu errichten. Eine Fundamentplatte wird mit einer Bewehrung (Baustahlmatten) versehen und ist eine durchgehend tragende Konstruktion, die es erlaubt hohe Lasten auf einer großen Fläche zu verteilen, um die punktuelle Belastung möglichst gering zu halten.
Für das Gießen der Fundamentplatte wird eine Schalung vorbereitet und darin eine Bewehrung eingearbeitet. Unter der Bodenplatte werden zusätzlich die Rohre, also die Saugleitungen für die Bodenabläufe sowie die Schmutzwasserrohre für die Biokammern verlegt. Anschließend wird in die Schalung der Beton gegossen, im Regelfall mindestens 30 cm.
Pro und Contra
Streifenfundamente sind, insbesondere wenn keine nichttragende Bodenplatte ausgeführt werden soll, deutlich materialsparender als Plattenfundamente. Trotz der Material- und folglich auch Kostenersparnis bei Streifenfundamenten haben Plattenfundamente einige nicht von der Hand zu weisende Vorteile. Der größte Vorteil liegt m.E. darin begründet, dass die Fundamentplatte effektiv verhindert, dass sich die Gesamtkonstruktion des Teiches ungleichmäßig setzt und zwischen Boden und Wänden Risse entstehen. Spätestens wenn wir die Teichschale und/oder die direkt angeschlossenen Biokammern mit Dichtschlämme, Polyurea oder ähnlichem Material versehen, sollte grundsätzlich eine tragende Bodenplatte zum Einsatz kommen. Ein Streifenfundament „arbeitet“ oft anders als seine innen liegende (nichttragende) Bodenplatte, was im schlimmsten Fall zu einer Rissbildung und zu einem undichten Teich führen kann. Der zweite Vorteil besteht darin, dass der Teichkörper besser vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit geschützt wird. Dauerhaft negativ drückendes Wasser kann zum Beispiel zu Beschädigungen am Mauerwerk führen und abdichtendes Materialien (Dichtschlämme) nachhaltig schädigen. Daher werden Plattenfundamente meist auch mit einem wasserundurchlässigen Beton und einer kapillarbrechenden Schicht ausgeführt.
Überblick
Alle Varianten im Vergleich:
Streifenfundament ohne Bodenplatte | Streifenfundament mit Bodenplatte | Plattenfundament | |
---|---|---|---|
Materialkosten | ++ | + | o |
Gesamtkosten | + | o | o |
Nachträgliche Änderungen | + | - | -- |
Einsatz von Folie | + | + | ++ |
Einsatz von Dichtschlämme/Polyurea | -- | - | + |
Einsatz von GFK-Laminat | - | o | + |
Schutz vor externen Einflüssen | -- | + | ++ |
Material
Anhand der unten stehenden Bilder sieht man schon, dass ich mich für ein Plattenfundament entschieden habe. Da ich meine zukünftigen Biokammern mit einer Zweikomponenten-Dichtschlämme ausstatten und Risse vermeiden möchte, gehe ich beim Fundament keinerlei Kompromisse ein. Bei diesem wichtigen Gewerk sollten wir auf keinen Fall am Material oder am Geld sparen.
Die tragende Bodenplatte muss gewissenhaft, in einer nötigen Dicke sowie mit einer entsprechenden Bewehrung, aber auf keinen Fall mit günstigem Baumarktbeton hergestellt werden. Oft sieht man Teichbauvideos, in denen die Bodenplatte stückchenweise mit Normalbeton aus dem Baumarkt gegossen wird. Diese Vorgehensweise kann in zweierlei Hinsicht problematisch sein. Zum Einen weist der Normalbeton nur eine geringe Druck- und Zugfestigkeit gegenüber wasserundurchlässigen bzw. bewehrten Stahlbeton aus dem Betonwerk auf, was sich negativ auf die Statik und die Haltbarkeit der Bodenplatte auswirken kann. Zum Anderen bindet Beton aus diversen Mischer-Chargen sehr unterschiedlich ab. Bringt Ihr diesen Beton schubkarrenweise und vor allem zeitverzögert in die Schalung ein, dann kann kein homogener Verbund sichergestellt werden. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier niemanden belehren oder missionieren. Erstellt Eure Bodenplatte bitte bitte mit Bedacht und der nötigen Sorgfalt.
Ich persönlich habe mich aus diesem Grund für einen bewehrten WU-Beton für Außenbauteile mit der Festigkeitsklasse C25/30 (Druckfestigkeit von 30 N/mm²) und einer Körnung bis 16 mm aus dem hiesigen Betonwerk entschieden. Bevor es aber losgehen kann, brauchen wir noch dicke Schalbretter mit vier stabilen Winkelverbindern, eine adäquate Estrichfolie aus PE, diverse Drunterleiste (Typ IV 40mm), Abstandhalter-Schlangen sowie Baustahlgewebe (Baustahlmatten) und eine paar Bindedrahtröllchen.
Schalung
Zu aller erst wird eine Schalung vorbereitet.
Dazu werden die Schalbretter entsprechend der zukünftigen Bodenplatte an zuvor angebrachten Richtschnüren ebenerdig ausgerichtet. Um es uns ein wenig einfacher zu machen, haben wir die Schalbretter in eine feine Kiesschicht gelegt, um kleinere Bodenunebenheiten vorweg auszugleichen. Nachdem das erste Brett mit einer Wasserwaage resp. einem Richtscheit ausgerichtet wurde, konnte das zweite Brett, welches bereits grob in Waage gelegt wurde, mit einem Winkelverbinder in einem 90°-Winkel angeschraubt werden. Danach richteten wir die Konstruktion erneut mit einem Richtscheit in Waage aus. Das ganze Prozedere wiederholten wir schließlich mit den letzten beiden Seiten bis wir eine Schalung im Quadrat von 6 x 6 Metern gebaut hatten.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, könnt Ihr das Richtscheit ruhig mal über die Diagonalen legen bzw. einen Rotationslaser * für das finale Ausrichten der Schalung benutzen. Wichtig ist, dass die komplette Schalkonstruktion in Waage liegt, damit später kein Estrich überlaufen kann.
Zum Schluß haben wir die Flächen hinter der Schalung mit einem groben Kies verfüllt, um zum Einen eine bessere Festigkeit der Schalung zu erreichen und zum Anderen um Matschwege bei Regenschauern im Vorfeld zu vermeiden. Damit beim Befüllen des Betonestrichs wirklich nichts verrutscht, haben wir die Schalung noch mit dickeren Dachlatten zwischen Brett und Erdreich abgestützt (siehe letztes Bild im Kapitel „Bewehrung“).
Bodenabläufe
Bevor wir die Bodenabläufe * in Beton setzen konnten, musste ich die orangenen KG-Rohr-Stücke aus PVC in die Bodenbläufe kleben. Dazu habe ich mir drei ca. 15cm lange Rohrstücke mit der „Flex“ geschnitten und diese im Anschluss entgratet, geschliffen, gereinigt und „angephast“. PVC-Rohr lässt sich problemlos mit Tangit-PVC-Kleber * und dem schwarzen ABS-Material der Bodenabläufe verkleben. Beachtet bitte, dass Ihr nicht das grüne KG-2000-Rohr aus Polypropylen (PP) für die Klebung verwendet. Polypropylen geht keine Verbindung mit PVC bzw. ABS ein. Eine Verklebung wird daher niemals halten.
Nachdem erfolgreichen Verkleben der Bodenabläufe habe ich noch etwas Zeit gehabt und mit einem Bleistift diverse Markierungen über die Breite und Länge des zukünftigen Koibeckens und der geplanten Filterkammer unter Berücksichtigung der Breite der Schalsteine auf der Holzverschalung angezeichnet, um den zentralen Punkt des Teiches zu ermitteln. Danach habe ich zwei Richtschnüre * , die sich genau im Zentrum des Teiches kreuzten, gespannt und mit kleinen Nägeln an der Schalung fixiert. Wichtig ist, dass die Richtschnüre sehr straf (!!!) gespannt sind und keinesfalls durchhängen.
An dem Punkt, wo sich die Richtschnüre kreuzten, setzten wir den ersten Bodenablauf in normalen Fertigestrich aus dem Baumarkt. Die beiden anderen Abläufe haben wir dann an der längsseitigen Richtschnur ausgerichtet und neben den zentralen Bodenablauf gesetzt und zwar so, dass die Dom-Deckel ungefähr 20cm auseinander liegen. Die Unterkonstruktion der Bodenabläufe schließt dann genau mit den Richtschnüren ab, so dass sie später direkt im Beton eingelassen und auf dem selben Höhenniveau wie die Bodenplatte liegen. Beachtet bitte, dass Ihr die Ausgänge der Bodenabläufe bereits so ausrichtet, dass Ihr später eine direkte Rohrverbindung zur Filterkammer herstellen könnt.
Am nächsten Tag haben wir damit begonnen, die grünen KG-2000-Rohre anzuschließen und zu verlegen. Seid bei diesem Arbeitsschritt bitte sehr gewissenhaft und prüft, ob Ihr keine Dichtung beim Verbinden zweier Rohre vergessen habt und ob die Dichtungen auch sachgerecht in den Muffen sitzen. Bei schief eingesetzten Rohren und zu viel Druck können die Dichtgummis aus den Führungen rutschen, was man aber leicht sieht wenn man in die Rohröffnungen schaut. Benutzt bitte auch entsprechendes Gleitmittel, damit die Rohre sauber in die Muffen rutschen. Ich selber habe WD-40 Silikonspray * benutzt. Weiterhin können die Dichtungen auch falsch herum eingebaut werden, also prüft bitte auch die Einlegerichtung Eurer Dichtungen penibel genau. Am Besten arbeitet Ihr bei diesem Gewerke im Vier-Augen-Prinzip. Später, wenn die Rohre unter der Bodenplatte liegen, könnt Ihr nichts mehr ändern!
Um die Rohre vor Steinen o.ä. zu schützen habe ich alle Rohre in Abdecksand (0-1 mm) verlegt, den ich nachdem Verlegen noch einmal kurz gewässert habe, damit alle Rohre sauber und ohne Hohlräume im verdichteten Sand liegen. Sollte sich nach dem Wässern der Sand setzen, könnt Ihr eine weitere Schicht Sand aufbringen, den Ihr wiederum wässert. Diesen Schritt wiederholt Ihr solange bis alle KG-Rohre ordentlich eingesandet sind.
Am Austrittspunkt aus der Bodenplatte in die spätere Trommelfilterkammer haben wir die Rohre wieder mit Baumarktestrich fixiert, damit beim Gießen der Bodenplatte nichts verrutschen kann. Wie man auf den Bildern erkennen kann, habe ich keine 90°- oder 45°-Bögen, sondern nur 30°-Bögen verwendet, um den Druckverlust in den Leitungen möglichst gering zu halten.
Um die Dichtigkeit meiner Rohrverbindungen zu testen habe ich temporär am Ende der Leitung weitere zwei Meter Rohr auf den Bogen (3×30°) aufgesteckt und die Bodenabläufe mit einem aufblasbaren Rohrstopfen (92-145mm) * verschlossen. Die 2m-Verlängerung habe ich dann mit Wasser voll laufen lassen und mit einem Edding eine Markierung am oberen Wasserstand gesetzt. Nach 24 Stunden habe ich schließlich geprüft, ob der Wasserstand abgenommen hat oder laut Markierung gleich geblieben ist. Bei mir waren zum Glück alle 3 BA-Leitungen dicht!
Die Skimmerverbindung habe ich ebenfalls getestet, indem ich an beiden Enden jeweils 2 Meter Rohr aufgesteckt und die u-förmige Rohrleitung mit Wasser geflutet habe. Auch hier war alles dicht!
Kiesschicht
In Vorbereitung…
Bewehrung
In Vorbereitung…
Beton
In Vorbereitung…
Finishing
In Vorbereitung…
Grundriß
In Vorbereitung…
Kosten in dieser Phase
Position | Kosten |
---|---|
1x Estrichfolie, 0,30mm, PE, 4,0m x 25,0m | 43 EUR |
Kies, divers | 100 EUR |
4x Winkelverbinder | 16 EUR |
3x Bindedrahtröllchen | 12 EUR |
2x 30 Stück Drunterleiste Typ IV 40mm, 2,0m mit Aussparung | 86 EUR |
2x 25 Stück Abstandhalter Schlange 100mm, 2,0m | 44 EUR |
6x Baustahlgewebe 6,0m x 2,3m, Maschenweite 150mm x 150mm | 403 EUR |
7x Baubohle 45mm x 280mm x 4000mm | 142 EUR |
Frachtkosten | 40 EUR |
Kranentladung | 30 EUR |
Diverse KG-Rohre für die Dach- und Terassenentwässerung | 150 EUR |
11m³ WU-Beton, C25/30 XC4, XF1, XA1 F4 16mm mit einer Stunde Verzögerer | 1608 EUR |
24m-Betonpumpe mit 15m zusätzlichem Schlauch | 936 EUR |
Diverse KG2000-Rohre für die Bodenabläufe | 187 EUR |
9x Maxit Betonestrich, 25kg | 40 EUR |
3x Bodenabläufe | 58 EUR |
Aufblasbarer Rohrstopfen 92-145mm | 78 EUR |
AquaForte Superstrong MS Polymer | 12 EUR |
Tangit PVC-U Kleber und Reiniger | 15 EUR |
Beton-Innenrüttler | 80 EUR |
Betonpatsche Miete | 50 EUR |
Tiefenerder 5,0m, Edelstahl | 260 EUR |
2x Diamantschleiftöpfe | 300 EUR |
Summe | 4690 EUR |
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